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Ursprung und Forschung

Handgesten in der Kommunikation mit Babys, Säuglingen und Kleinkindern einzusetzen, ist schon sehr alt und auf der Welt weit bekannt. Wir unterstreichen unsere Worte mit entsprechenden Gesten, Gebärden und passender Mimik, um deutlich auszudrücken, worum es uns geht. Je nach kultureller Prägung und persönlicher Vorliebe tun wir das mehr oder weniger ausschweifend bzw. dezenter. Babys greifen diese ihnen körperlich vertraute Ausdrucksmöglichkeit gerne auf, um sie für sich zu nutzen. Sie haben Spaß dabei, mit Hilfe von einfachen und gezielten Bewegungen mit ihren engsten Bezugspersonen in Kontakt zu treten, eine Reaktion auf ihr Verhalten zu bekommen und sich über einfache Dinge austauschen zu können. ARME HOCH = Nimm mich auf den Arm, WINKE WINKE = Tschüss!

Aus dem Grund, dass Babys schon früh beginnen sehr gerne mit ihren Händen und Fingern Bewegungen nachzuahmen, sind die Fingerspiele entstanden. “Wie das Fähnchen auf dem Turme” oder “Zehn kleine Zappelmänner”... sind in fast jeder Familie bekannt und sogar international zu finden.
Auf die Möglichkeit, im Zusammenleben mit Babys über einige wenige Gebärden und Gesten hinaus zu gehen, sind im Jahr 1985 amerikanische WissenschaftlerInnen gestoßen. Sie haben bei ihren und anderen Kindern beobachtet, dass diese eigene zusätzliche Gebärden erlernt haben, die sie von ihren gehörlosen oder hörenden Eltern abgeschaut haben.
Ausgehend von dieser Entdeckung begannen sie daran zu forschen, welchen Einfluss der gezielte Einsatz dieser “baby signs” auf die Entwicklung der Kinder und das Zusammenleben in der Familie auf längere Sicht hat. Wesentliche Personen in diesem Zusammenhang sind Dr. Joseph Garcia (er beobachtete hörende Babys in ihrer Sprachentwicklung in Gehörlosen-Eltern-Familien) und Dr. Linda Acredolo mit Dr. Susan Goodwyn (sie beobachteten ihre Töchter beim Erfinden eigener Babyzeichen). Inzwischen gibt es verschiedene auch weiterentwickelte Programme und Konzepte in den USA, Großbrittanien und weiteren Ländern (Frankreich, Deutschland, Japan), die zumeist auf der Grundlage der jeweiligen nationalen Gebärdensprache der Gehörlosen entsprechende Kurse und Workshops anbieten, damit Babys, Kleinkinder, Eltern, PädagogInnen und andere Interessierte die Babyzeichen lernen können.
So z.B. das aktuelle Programm “signing smart” von Dr. Michelle Anthony und Dr. Reyna Lindert, welches sich besonders an den modernen Lerntheorien und der guten Umsetzbarkeit in der Familie (gut integrierbar in den Familienalltag auch berufstätiger Eltern) orientiert.


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